Motto: Unermüdlich weiterstreben,

rastlos sorgen und erwerben.

Jahresbericht 1910.

Bericht, welchen der Ausschuß der 30. ordentlichen Generalversammlung zu erstatten die Ehre hat, trägt ein besonders festliches Gewand, bringt er doch die freudige Kunde, daß der Verein am 19. April 1911 das dreißigste Jahr seines Bestandes in Ehren und mit sichtlichem Erfolge vollendet. Dank sei dem Allmächtigen, denn ein gütiger Stern leuchtete stets unserem Unternehmen; mögen seine milden Strahlen auch ferner den Pfad erhellen, den wir schaffensfreudig wandeln, zum Wohle so vieler, durch Schicksalsschläge schwer getroffener alter Frauen. Vor allem wollen wir an dem heutigen Freudentage in Treuen aller jener gedenken, welche im Verlaufe der letzten 30 Jahre in der uneigennützigsten Weise ihre besten Kräfte in den Dienst des Wiener Frauenheim gestellt haben und halten es daher für unsere Pflicht, unseren geschätzten Mitgliedern, Gönnern und Wohltätern über die Entstehung und Entwicklung des Vereines zu berichten, ehe wir an die Besprechung des Verwaltungsjahres 1910 schreiten.

Den Geburtstag unseres Vereines können wir auf den 19. April 1881 verlegen. Es war ein herrlich linder, sonniger Frühlingstag, vielverheißend, eine Fülle reichsten Segens in seinem Schosse bergend. An jenem denkwürdigen 19. April fanden sich in der Wohnung der Frau Auguste von Littrow- Bi sch off die Damen Emilie Bach, Barach, Barbe r, Louise Bosse-Falck, Frank-Felder, Marie Herrmann, Mi ran i, Helene S u und Vogel zu einer Besprechung und Beratung zuammmen und beschlossen die abwesenden Damen Laura von Egger-Möllwald, Hauffe und von Storck gleichfalls in den Kreis jener Frauen einzubeziehen, aus welchen sich das konstituierende Komitee bilden sollte. Nachdem Frau von Littrow von vornherein erklärt hatte, eine allfalls auf sie entfallende Wahl nicht annehmen zu können, wurden die Damen Bach, Bosse-Falck,

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