4
von Egger-Möllwald, Krank-F e4der, Hauffe, Herrmann, von Storek, Sueß und Vogel in das vorbereitende Komitee gewählt. In der Sitzung vom 4. Mai wurde bereits Frau Johanna von Hebra (dem Komitee nach dem 19. April beigetreten) zur Vorsitzenden und Frau Marie Herrmann zur Stellvertreterin der Vorsitzenden gewählt. Die edlen Frauen hatten es sich zur ihrer Lebensaufgabe gemacht, ein Heim zu gründen, in welchem alleinstehende, ältere, gebildete und minderbemittelte Damen (Frauen oder Fräulein) Wohnung und Verpflegung gegen sehr geringes Entgelt finden sollten.
Diese große, ernste, von reiner Menschenliebe durchdrungene Idee baldigst zu verwirklichen, war das nächste Ziel des Komitees, welches in seiner schwierigen Arbeit durch die der Wohlfahrt geweihte publizistische Tätigkeit der Schriftstellerin Frau Aglaia von Enderes (siehe im Anhänge den Abdruck des Artikels „Ein Frauenheim“ von Aglaia von Enderes) wesentlich unterstützt wurde. Nicht durch Sammlungen, sondern lediglich durch Beiträge der Mitglieder sollten die erforderlichen Mittel beschafft werden Und die Mitglieder fanden sich immer zahlreicher und zahlreicher und schufen im Vereine mit den Gründern, bewußt ein Werk der Nächstenliebe zu vollbringen, jene felsenfesten Grundpfeiler, welche das humanitäre Unternehmen stets gestützt und demselben zu seiner heutigen Größe verholten haben.
Im April 1881 begaben sich Frau Cölestine von Oppolzer mit den Damen des engeren Komitees zu Ihrer Exzellenz Therese Baronin Haymerle und berichteten über die Gründung und den Zweck des Vereines „Wiener Frauenheim“. (Der von den Proponenten der k. k. Statthalterei vorgelegte Statutenentwurf hatte bereits unterm 24. Jänner 1881 die Genehmigung gefunden.) Gleichzeitig trugen sie die Bitte vor, Ihre Exzellenz möge das Protektorat über den ins Leben gerufenen Verein übernehmen, welchem Ansuchen Baronin Haymerle gerne willfahrte. Nach dem im Monate Oktober 1881 erfolgten Tode Seiner Exzellenz Baron Hayme rl e legte Ihre Exzellenz das Protektorat wieder zurück.
Die Jahre 1881 und 1882 blieben ausschließlich der vorbereitenden Tätigkeit gewidmet und die Vereinsleitung bemühte sich, Mitglieder zu gewinnen, den Kreis seiner Gründer, Gönner und Freunde zu erweitern und auf diese Weise seine bescheidenen Mittel zu stärken Besonders ehrend für den jungen Verein war es, daß Se. Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin, sowie Mitglieder des Kaiserhauses das Unternehmen durch höchste Spenden zu fördern geruhten und auch die Kommune Wien hilfreich die Hand bot. Eine am