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Vollendet ist der Bau, geschmückt die Räume,
’ Sie laden ein zu friedlich stiller Ruh’;
Es rauschen über euch die alten Bäume,
Sie winken euch Willkommen zu.
O, tretet ein, wir bieten Schutz und Frieden Und treue Pflege Euch zu jeder Zeit;
Nicht einsam ist jetzt Euer Lebensabend,
Wir sind zu treuer Hilfe stets bereit.
Wie manches Frauenherz wird hier gesunden,
Das einsam trauert um entschwund’nes Glück;
Es hat den Schutz, es hat das Heim gefunden,
Und heiter wird der tränenschwere Blick.
Der Lebensabend neiget sich zu Ende,
Bald winkt uns ew’ge sel’ge Ruh’;
Dann schließen noch die treuen Frauenhände,
Auch unsre müden Augen zu.
Oh! seid beglückt, Ihr edlen Frauen alle,
Die Ihr gedacht, geschafft das traute Heim,
Der Himmel nur kann Eure Liebe lohnen,
Auf Euren Lebensweg nur Rosen streu’n.
Ihr habt des Heilands hohes Wort verstanden,
Ihr nahm’t Euch der Verlass’nen an:
Es spricht der Herr: Was Ihr getan habt meinen Brüdern, Das habt Ihr, treue Christen, mir getan!
Bis zum 31. Dezember 1883 war das Wr. Frauenheim von 19, im Jahre 1884 inklusive der Verwalterin von 24 Damen bewohnt, von denen 8 dem Beamtenstande, 5 dem Offiziersstande, 5 dem Lehrerstande und 1 dem Kaufmannsstande angehörten, 2 waren Witwen nach Doktoren der Medizin, 1 war Schriftstellerin und 1 Private.
Nicht uninteressant dürfte die Mitteilung sein, daß bereits die am 26. April 1884 tagende 3. ordentliche Generalversammlung die Damen Louise Bosse-Falck, Auguste von Littrow-Bischoff und Charlotte von Storck im Hinblicke auf ihre großen Verdienste um das Zustandekommen des Vereines zu Ehrenmitgliedern ernannt hat. In goldenen Buchstaben erglänzen die Namen dieser 3 Damen im Ehrenbuche des Wr. Frauenheim!
An dieser Stelle wollen wir unserem langjährigen verdienstvollen Ausschußmitgliede, Herrn Regierungsrate Dr. Heinrich Bi Hing, Edlen v. Gemmen einige Worte liebevoller Erinnerung widmen.