24. März 1882 in den Musikvereinssälen abgehaltene Fest­vorstellung mit Ball brachte dem Verein eine weitere Ein­nahme von 1039 fl. 2078 K.

Die Aufnahmsbedingungen in das Wiener Frauenheim wurden im Jahre 1882 in der Weise geregelt, daß keiner Pensionärin ein Platz verliehen werden sollte, welche nicht mindestens 300 fl. = 600 K Jahrespension erlegen konnte, da dieselbe schon in diesem Falle in den Genuß eines halben Freiplatzes tritt. Die volle Jahrespension wurde mit 600 1200 K festgesetzt. Weitere Preiserhöhungen

waren durch die Größe und Lage der Wohnung bedingt. Damals hatten bereits 50 Frauen um Aufnahme ins Heim angesucht; von den Vormerkungen entfielen 11 auf Witwen nach Beamten, 11 auf Witwen und Waisen nach Offizieren, 3 auf solche nach Doktoren, 4 auf Lehrerinnen usw.

Der am 10. April 1883 unter dem Vorsitze der Frau Johanna von Hebra abgehaltenen 2. ordentlichen General­versammlung lag bereits ein Beschluß des Ausschusses vor, die dem Herrn Tobias Eschenbacher gehörige Realität in Obermeidling, Schönbrunnerstraße Nr. 295, für Zwecke des Vereines um einen Betrag von 27.000 fl. 54.000 K anzukaufen. Mit Zustimmung der Generalversammlung wurde der Kaufvertrag unterzeichnet und 4000 fl. =- 8000 K als Anzahlung geleistet, der restliche Kaufschilling hingegen durch Abschlagszahlungen, deren letzte in das Jahr 1890 fiel, getilgt.

Die ersten Adaptierungen des neu erstandenen, mitten in einem baumreichen Garten gelegenen Hauses hatte Stadt­baumeister Franz X. Neumann sen. in der uneigennützigsten Weise vorgenommen, indem er dem Vereine mit Rücksicht auf dessen geringen Vermögensstand die Entrichtung der auf­laufenden Kosten im Betrage von 4500 fl. 9000 K in 5 Jahresraten zugestand. Nach entsprechender Adaptierung des Gebäudes waren die erforderlichen Räumlichkeiten vorläufig für 20 Pensionärinnen und das Dienstpersonale geschaffen.

Die Sitzung vom 28. April 1883 brachte dem Vereine die erste Hausordnung, welche in humaner Weise allen das Frauenheim bewohnenden Damen volle Gleichstellung und volle Wahrung ihrer persönlichen Freiheit bei möglich­ster Rücksichtnahme auf Krankheitsfälle einräumte.

Bereits am 1. August 1883 wurde das Pensionshaus in einfach würdiger Weise im Beisein der Präsidentin Krau Johanna von Hebra und einigen Mitgliedern des Aus­schusses eröffnet. Ein kleines Poem, den schönen Augen­blick verherrlichend, sei im folgenden wiedergegeben: