Einzelstück 
Anleitung zur Positiv- und Negativ-Retouche
Entstehung
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III. Die Eetouche you Vergrösserungen.

Die Retouehe von Vergrösserungen, besonders in Lebensgrösse, er-fordert gediegene Kenntnisse des Zeichnens oder besser gesagt die aka-demische Ausbildung des Retoucheurs. *

Diese Art der Retouehe greift also in das Gebiet der feinen Künsteüber und lässt sich daher nicht theoretisch erklären. Auch würde einEingehen in diesen Gegenstand die Grenze dieses Werkehens überschreiten.Was hier geboten werden soll, wird sich auf die Beschreibung jenertechnischen Details der Ausführung beschränken müssen, welche, wennauch in das allgemeine Gebiet des Zeichnens gehörend, sich speziell aufdie Ausführung photographischer Bilder beziehen und der Natur derselbenentsprechend, gewissen Modifikationen unterliegen und gewisse Kunstgriffezur Erzielung günstiger Resultate erfordern.

Da die Retouehe von vergrösserten Negativen ganz analog jener vonkleinen Negativen ist, soll dieselbe hier nicht weiter besprochen werden.Die Retouehe vergrösserter Positive, mögen sie nun durch direkte Ver-grösserung nach kleinen Negativen oder durch Kopiren nach vergrössertenNegativen entstanden sein, unterscheidet sich jedoch wesentlich von jenervon kleinen Bildern; während bei dieser es sich hauptsächlich darum handelt,kleine Fehler, welche im Negative nicht verbessert werden konnten, zuentfernen, müssen vergrösserte Bilder einer gründlichen Durcharbeitungunterzogen werden, w T obei mitunter das photographische Bild nur gleichsamals Contourzeichnung für die künstlerische Ausführung dient.

Das Papiermaterial, auf welchem Vergrösserungen ausgeführt werden,ist zunächst von matter Oberfläche, da auf dem glänzenden glattenAlbuminpapier Retouchen mit Kreide gar nicht, mit Farbe schwer ingrösserer Ausdehnung durchgeführt werden können.