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Die Retouche von Vergrösserungen.
Die matten Papiere, wie gewöhnliches Salzpapier, Aroow-root- oderGelatine -Emulsions -Papier erfordern so ziemlich dieselbe Behandlung;letztere dürfte gegenwärtig und auch für die Folge am häufigsten inAnwendung kommen, da es die rasche Herstellung der Yergrösserungdurch Entwickeln nach kurzer Belichtung gestattet. Das Papier ist auchin vorzüglicher, besonders zum Zeichnen und Malen geeigneter Qualitätim Handel erhältlich und muss gegenwärtig das von der Eastman-Companygelieferte Emulsions -Papier mit rauher Oberfläche als das beste dieser Artbezeichnet werden.
Die Ausführung und Retouche eines vergrösserten Bildes kann nunentweder monochrom mit Kreide oder Tusche, oder polychrom mit Pastell-,Aquarell- oder Oelfarben geschehen. Letztere Arten der Ausführung sindSache der Maler und kann daher hier auf eine Beschreibung derselbennicht eingegangen werden.
A. Utensilien zur Ausführung- der Retouche mit Tusche.
Zur Ausführung der Retouche von Vergrösserungen mit Tusche wirdeine Staffelei mit dem dazu gehörigen Malerstock und Reissbrett, wie siedie Maler benützen, verwendet. Ferner eine Porzellan-Pallette zum An-reiben der Farben, mehrere grössere Anlegpinsel und mehrere kleinerePinsel zur Ausführung der Details.
Folgende Farben werden in der Regel genügen, um den richtigenTon des Bildes hervorzubringen, und zwar chinesische Tusche, Neutral-Tinte und gebrannter Carmin. Zum Aufhellen etwa zu dunkler Stellenoder vorhandener dunkler Flecken und zum Aufsetzen von Lichteffektenwird Ossa-sepia, mitunter auch Radir-Gummi verwendet. Zum Befestigendes Bildes auf dem Reissbrette gebrauche man die im Handel verkäuflichenHeftnägel.
B. Vorbereitung zur Retouche.
Wurde die Yergrösserung auf gewöhnliches mattes Papier, wie Salzoder Arrow-root-Papier gemacht, so bedarf selbes vor dem Aufträgen derFarben keiner weiteren Vorbereitung. Bei Gelatinepapieren jedoch isteine Vorpräparation des Papieres noth wendig, welche eine Härtung derGelatine-Schichte bezweckt. Hierzu wird der fertige Druck in eine reinegesättigte Alaunlösung getaucht und dann trocknen gelassen, oder man