Einzelstück 
Anleitung zur Positiv- und Negativ-Retouche
Entstehung
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Die Retouche von Vergrösserungen.

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durch Abklopfen entfernt und dann mit einem Bausch reiner Baumwolleüber das Bild fährt. Sollte hierdurch die Aufhellung nicht genügen oderungleichmässige dunkle Stellen sich vorfinden, so streut man etwas Bim-steinpulver auf und verreibt wieder mit den Fingern.

Auf diese Art erhält man einen schönen gekörnten Hintergrund; dasKorn wird bei leichtem Reiben gross, bei stärkerem Reiben immer kleiner;zu stark darf man, und besonders mit dem Bimsteinpulver nicht reiben,da sonst das Korn weggeschliffen wird. Die weitere Ausarbeitung geschiehtauf der Staffelei; mit reiner Baumwolle wird abgetönt, mit Wischer breiteEffekte aufgetragen und mit dem Radirstift die Ränder der Figur ge-reinigt und die Lichter aufgesetzt.

Hierauf wird das Porträt selbst in Arbeit genommen. Nach Reinigungdes Gesichtes mit dem Gummiwischer werden die Spitzlichter auf Stirn,Backenknochen und Kinn eingesetzt und mit einem kleinen Baumwoll-büschel, den man eventuell in das Bimsteinpulver taucht, abgetönt. Hieraufwird, wenn nöthig, mit einem Papierwischer, welcher in die Kreidemischunggetaucht wurde, die Pupillen, die Augenwimpern, die Schatten unter denAugenbrauen, die Augenbrauen selbst, die Nasenlöcher und der Schattenunter dem Kinn markirt und hierbei stets mit Baumwolle abgetönt. DieSchatten der Haare und der Kleider werden mittels eines der schwerenWischer gekräftigt und mit den Fingern oder der Baumwolle abgetönt.Für kräftige Schattirungen wendet man die Conte- Kreide No. 3 an; einAbtönen mit Baumwolle ist hier nicht angezeigt, da sonst die WirkungSchaden leidet. Die weitere feine Ausführung geschieht mit den Kreide-stiften No. 1 und No. 0 nach der gewöhnlichen Technik des Kreide-zeichnens.

Die Anwendung von weisser Kreide ist, mit Ausnahme der Lichterauf Juwelen oder ähnlichen Gegenständen, aus denselben Gründen, welchegegen die Anwendung der weissen Farbe bei der Retouche mit Tuschesprechen, zu vermeiden.

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