IV. Die negative Eetouclie von Landschafts-Negativen.
Um eine harmonische photographische Landschaft, die allen Anforde-rungen der Kunst entspricht, herzustellen, wird in den meisten Fällen eineNachhilfe hei der Matritze sich als nothwendig herausstellen. Ebensowie hei Porträt-Negativen wechselt auch bei den Landschafts-Matrizender Charakter derselben in jedem gegebenen Falle, demnach müssen allejene allgemeinen Regeln, die für die Negativ-Porträt-Retouche Geltunghaben, auch hier beobachtet werden.
Wenn der Landsehafts-Photograph ein günstiges Resultat der Auf-nahme erzielen will, müssen alle jene Faktoren, die dazu nothwendig sind,vollständig stimmen, dazu gehören in der Regel ruhiges sonniges Wetter,richtige Beleuchtung, richtige Einstellung des Apparates, richtige Expositions-zeit und endlich eine günstig gewählte Aufstellung. Da man solche Bilderin den meisten Fällen mit den kleineren Blenden aufnimmt, wird die Schärfeeines derartig hergestellten Negativs nichts zu wünschen übrig lassen, sodass eine direkte Nachhilfe auf die Lackschichte der Matrize, mit Ausnahmevon ganz kleinen Flecken oder Punkten, die ja bei jeder Platte Vorkommen,nicht nothwendig sein wird. Anders verhält es sich bei Moment-Auf-nahmen, diese müssen selbst unter den günstigsten Umständen mit grossenoder höchstens mit mittleren Blenden aufgenommen werden, wodurch siesehr häufig nicht jene Schärfe, besonders an den Rändern, zeigen, welchefür ein gutes Bild durchaus erforderlich ist. Ueberdies kommt es selbstbei den schnellsten Momentverschlüssen vor, dass auf dem NegativeFiguren, welche während der Aufnahme in zu rascher Bewegung begriffenwaren, mehr oder weniger unbestimmt und verwaschen erscheinen; allediese Umstände bedingen, dass solche Negative oft eine durchgreifendere