Einzelstück 
Anleitung zur Positiv- und Negativ-Retouche
Entstehung
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Die negative Retouche von Landsehafts-Negativen.

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Retouche auf der Schichteseite nöthig machen. In Folgendem werde ichversuchen, so weit, es thunlich ist, den Vorgang bei der Retouche vonfehlerhaften Matrizen zu skizziren.

A. Vorbereitung cler Matrize für die Retouche.

Landschafts-Matrizen sind gewöhnlich werthvoller als Porträt-Matrizen,da von ersteren oft tausende von Abdrücken gemacht werden, währenddies bei letzteren nur ausnahmsweise der Fall ist. Man muss daher aufdie möglichst lange Erhaltung derselben besonders bedacht sein; umletzteres zu erzielen, ist in erster Linie für den Schutz der oft mühsamenRetouche Sorge zu tragen, dies erreicht man am besten, wenn man dieRetouche vor dem Lackiren vornimmt, dann lackirt und eventuell nochauf der Lackschichte weitere Ausbesserungen durchführt. Diese Methodebietet den Vortheil, dass die Retouche, sei sie mit Bleistift oder mit Farbedurchgeführt worden, niemals verwischt werden kann, währenddem heiden auf der Lackschichte ausgeführten Retouche besonders durch Feuch-tigkeit oder durch das Angreifen mit feuchten Fingern ein Verwischenderselben nur zu leicht stattfindet; die natürliche Folge davon ist einimmerwährendes Nacbretouchiren. Die Gelatine-Schichte ist bekannter-massen sehr widerstandsfähig und gestattet selbst mit Bleistift mituntereine ganz nachhaltige Retouche, ebenso kann ohne weitere Anstände, woes nöthig ist, mit Farbe gearbeitet werden, ohne dass die Retouche durchdas Lackiren der Platte im mindesten weder verschoben noch alterirt werde.

B. Vorgang bei der Retouche.

Zur Verhütung von etwa später entstehenden Flecken auf der un-lackirten Platte ist vor allem nothwendig, dass die Hände des Retoucheurssehr rein gehalten werden; zur grösseren Sicherheit ist es von Vortheil,ein reines Papier als Unterlage zu benutzen. Zur Ausführung der Retoucheselbst benutze man das bekannte Negativ-Retouchirpult und beginne mitder Ausführung mit Bleistift, es werden alle jene durchsichtigen Streifenoder Flecken, etwa weniger durchsichtige Punkte, die besonders in derLuft der Landshacft Vorkommen, vorsichtig gedekt, schwach markirteLichter nach Bedarf verstärkt, kurz alles jenes, was mit Bleistift aus-zugleichen möglich ist, ausgeführt. Mit Farbe wird hierauf alles dasjenige,welches mit Bleistift nicht genügend gedeckt werden konnte, ausgeglichen;

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