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Die negative Retouche von Landschafts-Negativen.
hierzu gehören grössere stark durchsichtige Streifen oder Punkte sowieetwa stark bewegte Personen oder sonstige Gegenstände, die die Landschaftetwa verunstalten könnten. Nach erfolgter ßetouche wird sodann dieMatrize auf die bekannte Art lackirt.
€. Abdeckung von Landschafts-Platten.
Bei Landsehafts-Matrizen können alle jene Abdeckungsmethoden, dieich bereits bei der Porträt-Retouche beschrieben habe, auch mit Vortheilin Anwendung gebracht werden. Bei architektonischen oder Strassen-Aufnahmen, wenn selbe richtig exponirt wurden und die richtige Kraftzeigen, wird in den seltensten Fällen eine Abdeckung nothwendig sein;anders verhält es sich bei Landschafts-Bildern, wo selbst bei richtigerExposition und Kraft, besonders wo Laub oder Bäume vermischt mitHäusern und Gewässern Vorkommen, oft sehr grosse Kontraste unvermeidlichsind. In derlei Fällen kann entweder durch eine richtig angebrachte Ab-deckung oder aber durch eine lokale vor der Lackirung der Matrize vor-genommene Abschwächung 1 ) des zu hart beziehungsweise zu undurchsichtigerscheinenden Gegenstandes abgeholfen werden. Man denke sich beispiels-weise eine Landschaft, worin neben einem weissen Hause ein dunklerFichtenwald, seitwärts ein Bach oder Teich vorkommt; es ist nun klar,dass das Haus und der Teich auf der Matrize sehr hart, beziehungsweisesehr undurchsichtig im Vergleiche zum Fichtenwalde erscheinen werden;wollte man eine derartige Matrize ohne aller Nachhilfe kopiren, so würdeman, falls man die Belichtung bis zum deutlichen Erscheinen des Hausesund des Teiches verlängert, statt des Baumschlages nur eine schwarzedetaillose Masse erhalten. Um einem derartigen Bilde die Härte zu nehmen,ist es unbedingt nothwendig, dass das ganze Laubwerk entsprechend vonder hinteren Glasseite auf die bekannte Art mit Fuxin-Lack oder Farbeabgedeckt werde. Durch diese Prozedur bleiben die Bäume bei der Copi-rung etwas zurück, wodurch das Haus oder der Teich genügend Zeit hat,sich vollständig und in allen Details auszubilden; auf diese Weise erhältman ein richtig gestimmtes harmonisches Bild. (Siehe Taf. 6 u. 7.)
Ueber die Methoden hierüber siehe Pizzighelli, „Handbuch der Photographie fürAmateure und Touristen“, I. Band, pag, 275.