Einzelstück 
Anleitung zur Positiv- und Negativ-Retouche
Entstehung
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Die negative Retouche von Landschafts-Negativen.

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Bei Landschafts-Matrizen, welche ganz nahe liegende Vordergründebesitzen, treten diese groben Kontraste in erhöhterem Masse hervor; beisolchen Matrizen, wenn sie auch richtig exponirt wurden, wird die eigent-liche Landschaft zwar richtig gestimmt sein, der Vordergrund dagegensehr durchsichtig ohne alle Details, somit zu kurz exponirt erscheinen;um derartige Matrizen harmonisch zu stimmen, muss folgendermassenvorgegangen werden: Vorerst werden auf der Schichteseite alle etwa wennauch schwach angedeuteten vorhandenen Details am besten mit Bleistiftgewissermassen künstlich eingezeichnet, eventuell verstärkt, ist dies nichtgenügend, so kann die hintere Glasseite auf die bekannte Art durchLackiren mit Mattlack ebenfalls dazu benutzt, und es können die Lichterauch auf dieser Seite nötigenfalls verstärkt werden, schliesslich wird derVordergrund nach Massgabe der Durchsichtigkeit entweder auf der hinterenGlasseite, oder wenn diese zum Verstärken der Details bereits benutztwurde, auf eine zweite reine Glasplatte, die auf die bekannte Art an dieMatrize befestigt wurde, vollständig abgedeckt; die Kraft der Abdeckungist vom Grade der Durchsichtigkeit des Vordergrundes abhängig; dieseArt der Herrichtung solcher Matrizen ermöglicht, wie bereits beschriebenwurde, eine richtige Stimmung des Bildes. Im Allgemeinen sei als Begelfestzuhalten, das alle etwa zu durchsichtig auf der Matrize vorkommendeStellen entsprechend abgedeckt werden. (Taf. 8 und 9.)

D. Behandlung der Luft und der Wolken.

Sowie beim Porträt der Hintergrund, so spielt die Luft bei einerLandschaft eine Hauptrolle bei Stimmung des Bildes; es ist demnach einebesondere Aufgabe des Landschafters, diesen Zweig mit allen ihm zu Ge-bote stehenden Mitteln zu kultiviren. Landschafts-Matrizen, die bereitsWolken besitzen, erscheinen auf diesen zumeist im Vergleiche zur Landschaftviel zu undurchsichtig, die Folge davon ist, dass letztere in der Copirung ent-wickelt erscheint, während von den Wolken auf dem Bilde kaum Spuren zubemerken sind; um solche Kontraste zu beheben und die Wolken mit allenDetails zum Ausdruck zu bringen, wird folgendermassen vorgegangen:Vorerst werden die höchsten Lichter der Wolken entweder auf der hinterenGlasseite mit Farbe oder auf der Lackschichte mit Bleistift verstärkt; istdies geschehen, so wird die ganze Landschaft eventuell mit Auslassungaller etwa zu hart erscheinenden Partien mit Fuxin-Lack abgedeckt. Die