Wien, 25. November 1858.Liebste Mutter,Ich danke dir sehr für deinen Brief, den wirdieser Tage erhalten haben. Seither bekamenwir auch Nachrichten über dich durch Theodor,der von seiner Reise zurückgekehrt uns vor-gestern besuchte. Vor acht Tagen erwarte-ten wir Lotti herinnen, die aber nicht kam.Mittags hatten wir Profeßor Fick bei uns, dervom Stellwagen die Nachricht mitbrachte, daßdie kleine Marie gefährlich krank wäre;man hatte ihm sogar vom Typhus gesprochen,du kannst dir denken, wie wir erschrockenwaren. Ich wollte des andern Tages hinaus;da kamen aber schon bessere Nachrichten vonLotti selbst u. dann war ich bei ihrem ArzteProfessor Mayer, der zwar nicht selbst drau-ßen gewesen war, aber von seinem Aßi¬stenten, den er geschickt hatte, beruhigendeRapporte erhalten hatte. Lisi fürchtete sichvor Ansteckung u. wollte mir das doch unnö¬tige Hinausfahren nicht erlauben. Theodorbrachte dem Dienstag noch beßere Nachrich¬
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