Vermittlungssaal in der k.k. Telegrafenzentrale Börseplatz, 1910
Vermittlungssaal in der k.k. Telegrafenzentrale Börseplatz, 1910
- Fotograf_in
- Entstehung
- UmfangHöhe: 52 cm ; Breite: 65 cm
- ObjektbezeichnungFotografie (Abbildung)
- Bibl. ReferenzJokisch, Januar: Die k.k. Telegraphen-Zentrale in WienAssmann, Peter: So fern - so nah eine Kulturgeschichte der Telekommunikation ; Museum im Zeughaus, 21. Februar - 4. Oktober 2020
- Teil von
- InventarnummerTele-02-0006
- ThemaWien / Telegrafie / Vermittlungsanlage / Frau / Frauenarbeit / Arbeit / Arbeiter_in / Morsetelegraf / Typendrucktelegraf
Beschreibung
Innenaufnahme eines von vier "Apparatesälen" in der Telegrafenzentrale am Börseplatz in Wien, um ca. 1910. - Hoher Saal mit Bogenfenstern und Deckenoberlicht, historizistisches Dekor. Rund 40 Frauen an Arbeitstischen mit Telegrafenanapparaten, dazwischen Männer in Uniformröcken oder Anzügen.
Es handelt sich wahrscheinlich um den "Apparatesaal" III im 4. Stock der um 1905 vergrößerten Telegrafenzentrale, einer von vier räumlich verschieden großen, aber technisch mehr oder minder gleich ausgestatteten Vermittlungssälen. In Saal III waren rund 90 Arbeitsplätze untergebracht, die etwa zur Hälfte von Telegrafistinnen besetzt waren. In jedem "Manipulationssaal" standen in einer bestimmten Anordnung lange Reihen von Arbeitstischen mit verschiedenen Telegrafentypen, vor allem Morseapparate - auf dem Bild zu erkennen an den hölzernen Schallkammern, die die eintreffenden Signale besser hörbar machten - und Hughes-Telegrafen; bei diesen wurde im Gegensatz zum Morsetelegrafen direkt lesbarer Klartext auf Papierstreifen gedruckt. Sie sind auf dem Bild erkennbar am Elektromotor unter der Arbeitsplatte und den konischen Metallzylindern der "vertikalen Bremsvorrichtung". An der Fensterfront zentral positioniert: Der Morseumschalter, flankiert von den Hughes-Umschaltern; die hochragenden Metallröhren sind Endstücke der Hausrohrpost. Der Fensterwand gegenüber ebenfalls zentral positioniert: Der leicht erhöhte Aufsichtstisch mit zwei Sitzplätzen, die vermutlich von Männern eingenommen wurden - wie das Bild überhaupt die damals übliche Rollenverteilung zeigt: zahlreiche Frauen an den Telegrafentischen, eine kleinere Zahl von Männern in offenbar kontrollierender oder ranghöherer Position.
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