Der Hughes-Saal mit Telegrafisten und Telegrafistinnen im Postamt Wien 7 (Börsegasse 11), ca. 1913. Rückseitig Stempel des k.k. Postmuseums. - An den Arbeitsplätzen, die nummeriert und beschildert sind mit "Fruchtbörse", "Pest I", "Paris", "Triest", "Frankfurt" (?), sitzen 13 Frauen und ein Mann. Im Hintergrund drei Männer, von denen einer offenbar Kontrollfunktionen ausübt. Von der Decke hängen jeweils zwei elektrische Lampen über drei Arbeitsplätzen, im mittleren der drei Fenster ist ein Ventilator eingebaut.
Der Hughessaal in diesem Postamt wurde ab 1902 "ausschließlich", wie es in einem Zeitungsbericht heißt, mit Frauen besetzt. Bei den Hughes-Telegrafen wurde im Gegensatz zu Morsetelegrafen direkt lesbarer Klartext auf Papierstreifen gedruckt. Auf dem Bild erkennbar sind die Elektromotoren unter der Arbeitsplatte, die als Antrieb dienten und ab 1896 eingeführt wurden; bis dahin diente ein 30-40 Kilo schweres Gewicht aus Metall als Antrieb, das mit dem Gebrauch des Telegrafen nach unten sank und alle fünf Minuten mit dem Fuß aufgezogen werden mußte.