die Sachlage der Angelegenheiten des Suez-Canals. Ich bitte daher EuerHochwohlgeboren darnach gütigst das Urtheil über uns fällen zu wollen,und nicht zu glauben, daß meine Unthätigkeit oder Unkenntnißdie Schuld der vielen Zeitverzögerung trage, daß meine Unwirth-schaft die Auslagen der Expedition so sehr erhöhen. Ich leiste, be-seelt von dem Gedanken mich des Wohlwollens E. Hochwohlgeborenfür jetzt und die Zukunft würdig zu zeigen das möglichste, undnoch fühle ich mich nicht früher beruhiget, bis E. Hochwohlgeborenselbst die Güte gehabt haben, mir zu schreiben, ob Sie meine Hand-lungsweise gut heißen, ob Sie mir Ihre Zufriedenheit schenken.Gestern kam der Pascha von Cairo hier an und hat mitH. v. Laurin über den Canal sehr viel gesprochen. Es hat ihn nicht leicht etwasso hoch interessirt, als diese Angelegenheit, und er beschäftiget sich immer
damit. Auf seinen Wunsch wurden heute die Ingenieurs und ich, wiederholt demselben vorgestellt. Er beharrt selbst bei jeder Gelegenheit auchder Idee des Selbstbaues, doch wird die Zeit und die Schwerigkeiten, welche dieVorstudien herausstellen dürften, und noch manche andere Verhältnisseihn umstimmen. Ich hatte die 3 jungen Herrn ersucht, sich über dieKanalangelegenheiten nicht ins Detail einzulassen, da es schwer ist mit demPascha, der so schlau und scharfsinnig ist, zu verkehren, und oft einWort eine schädliche Nachwirkung bringt. Er war während der ganzenAudienz sehr gnädig und entließ uns sehr freundlich. H. v. Laurinbemüht sich sehr für unsere Interessen, und wir verdankenihm viel: Der Pascha giebt uns bis Thineh und auf der Zurückreise freienTisch, während der Arbeit und in der Wüste haben wir für uns ganzzu sorgen. Morgen seegeln wir ab. Ich verharre mit dem Ausdruckder größten Hochachtung
dergehorsamste DienerJassnüger