vellements anschlossen, als unerlässliche Grundlage späterer mit kräftiger Hand vorbereiteter Entwickelungen, wobei zur Bestimmung der rechtlichen Verhältnisse Mehemed-Ali selbst die gemeinsame Garantie der Grossmächte unter Oesterreichs Vermittlung gewünscht hatte. Seitdem aber ist der Gedanke zur That geworden, man kann nicht mehr gegen die allgemein eingeschlagene Richtung ankämpfen, sondern dem Wahlspruche unseres hochherzigen Monarchen entsprechend, „mit Vereinten Kräften“ zur Vorwärtsbringung derselben mitwirken; wo alle Nationen sich betheiligen, müssen wir um so mehr uns der allgemeinen Bewegung anschliessen. Was aber insbesondere die gegenwärtige Lage in der Entwickelung der Frage zur Gewinnung dieses neuen Meeresarmes, dieser wahren neutralen Wasserstrasse mit gleichem Recht für die Angehörigen aller Staaten, für den Verkehr zwischen dem Occident und dem Orient der alten Welt bezeichnet, besteht darin, dass sie von einfachen Anfängen ausgehend, immer in mächtigere und einflussreichere Schichten der Gesellschaft überging, wenn auch mit mannigfaltigem Wechsel, von kleinen Schätzungen der Unkosten ausgehend, die verloren gewesen wären, bis zu den gegenwärtigen ansehnlicheren, welchen aber auch der Erfolg nicht fehlen kann, und die bereits reichlich gedeckt sind. Selbst in England, wo noch bisher bekanntlich der Kern des Widerstrebens zurückgeblieben war, gewinnt gegenwärtig die günstigste Stimmung allgemach die Oberhand, und wir finden sie in den neuesten Tagesblättern in Beschlüssen von Corporationen und Versammlungen lebhaft ausgesprochen. Uns selbst berühren aber die Interessen gewiss auf das Eindringlichste, denn die Namen London, Köln, Leipzig, Wien, Triest, Suez bezeichnen nach der Durchstechung der Landenge wohl eine der allerwichtigsten künftigen europäischen Handelsstrassen, wobei namentlich unser Wien und Oesterreich seinen Platz mit Nachdruck zu behaupten berufen ist, eng verbündet mit der Entwickelung der Handelsinteressen der gesammten deutschen Staaten, welche theils geradezu von dieser Linie durchschnitten werden, theils durch das sich immer mehr ausbreitende Eisenbahnennetz mit ihr in Verbindung sind. Gegenwärtig mehr als je bedarf die Entwickelung der Frage daher auch der Unterstützung und eines gemeinsamen Verständnisses der Staatsverwaltungen selbst, um in ihrer wahren Höhe erhalten zu werden, und um ihre endliche Lösung der gegenwärtigen Zeitperiode würdig zu gestalten. Die k. k. geographische Gesellschaft, indem sie ihre Commission mit der Abfassung der gegenwärtigen Denkschrift betraute, hat gezeigt, dass auch in unserem Oesterreich den Entwickelungen in der Frage der Durchstechung der Landenge von Suez der wärmste und innigste Antheil fortwährend und mit Recht zugewendet ist.
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Bericht über die Durchstechung der Landenge von Suez an die k. k. geographische Gesellschaft
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