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Das Kaiserreich Brasilien bei der Pariser Universal Ausstellung von 1867
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Indessen ist das Clima in vielen Gegenden der heissen Zone sehr milde und gemässigt durch die Bewaldung der Terrains , Erhebung des Bodens und durch die vorherrschenden Winde.

An Stellen, wo sich die grösste Hitze fühlbar macht, steigt dieselbe regelmässig nicht über 36° Gentigrade, und fällt nur ausnahmsweisse, wo die grösste Kälte herrscht, unter 3°,2, wie Z. B. auf dem Gebirge von Itatiaia, wo der Thermometer, nach den Beobachtun­gen im Juni 1858 und 1859, 6° Centigrade unter Null angab, während das tägliche Maximum 13° nicht über­schritt.

Hier findet sich häufig Schnee, und die kleinen Land- seen sind oft mit 2 Zoll dickem Eise bedeckt.

Auch in den Campos der Provinz S. Pedro do Rio do Sul kommt es vor, dass der Thermometer auf Null und ein und das andere Mal auf 2°,5, unter Null steht.

Das Clima Brasiliens ist im allgemeinen sehr gesund.

Temperatur.

Im Amazonenthal ist die mittlere Temperatur 27°, indess sind die Wirkungen der Hitze nicht so fühlbar in Folge der Ostwinde, die das Land vollkommen be­streichen.

Zwischen Tag und Nacht ist die Differenz oft 12°; jedoch ist die mittlere Differenz nicht über 9 Ü , und die Variation zwischen Sommer und Winter ist kaum 3°.

Die Nächte sind immer frisch. Diese Verhältnisse ermässigen sich langsam bis Cearä und Rio Grande do Norte, wo der mittlere jährliche Thermometerstand 26°, 7 ist, mit der höchsten mittleren Temperatur von 30°, 4, und der niedrigsten von 23°,1, innerhalb 24 Stunden.

Die Temperatur von 36°,21, ist häufig: während einiger Stunden in den Sommertagen findet sie statt, ohne dass darum die Hitze drückend wird, in Folge der ausserordentlichen Trockenheit der Luft.