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Das Kaiserreich Brasilien bei der Pariser Universal Ausstellung von 1867
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Eisen.

Man kann, ohne Furcht zu irren, "behaupten, dass es fast keinen Fleck im Lande giebt, wo man es nicht unter den verschiedenartigsten Formen antreffe. So als Magnet-Eisen in Rio de Itabira, in Minas Geraes, wo es einen kolossalen Berg bildet; in kleineren Nieder­lagen in Ipanema in S. Paulo, wo es Oxydirung erlitt und in Martit übergegangen ist; in Parana und in Mato- Grosso; oder als Pocherz und Glimmereisen, woraus die Gebirge in Minas Geraes bestehen, welche jene Zerstetzung auf der Oberfläche vermittelst atmospheri- scher Einwirkungen erlitten und grosse Lager von Limonit (Raseneisen) bilden, die sich viele Meilen weit ausdehnen. An anderen Orten, wie in S. Pedro do Rio Grande do Sul erscheint es mehr oder weniger mit Thon vermischt.

Die reichsten Eisenminen, welche keine unabhängige Formation bilden, sind mehr oder minder mächtige Adern, wie die von Ipanema und die in Cearä, Rio Grande do Norte und Parahyba.

Es giebt in Brasilien Eisenminen, welche den unbe­streitbaren Yortheil der vollkommenen Freiheit von Kies bieten, ein Yortheil, den selbst die so berühmte Mine von Dannemora in Schweden nicht aufweisen kann. Es enthält das Magneteisen 72 1/2% Eisen; der Eisenglanz, der Martit, und der grösseste Theil des Glimmereisens 70%; andere Eisenerze gehen bis auf 20% herab.

Das Eisen an und für sich bildet eines der grössten Reichthumselemente Brasiliens, nicht nur wegen seiner Menge und Güte, sondern auch wegen der Leichtig­keit seiner Bearbeitung, welche die ausgedehnten Wälder, die sich in einem Zeiträume von 6-10 Jahren erneuern, darbieten in der Bereitung ausgezeichneter Kohlen, so wie die Existenz vieler Wasserfälle, die als Retnebskraft dienen können.