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Das Kaiserreich Brasilien bei der Pariser Universal Ausstellung von 1867
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Elektrischer Telegraph.

Seit 14 Jahren hat man in Brasilien mit der Legung- kleiner telegraphischen Linien zum Regierungsdienste in der Hauptstadt des Landes begonnen.

In 1863 wurden die erwähnten Linien vermittelst un­terseeischer Kabel mit den Festungen der Barre von Rio de Janeiro verbunden, und in der Folge wurde eine Linie bis nach dem Municipium von Cabo Frio geführt, welche für den Handel den Dienst rascher Mittheilungen leistet.

Am Ende von 1865 wurde die Linie von der Resi­denz bis zur Provinz S. Pedro do Rio Grande do Sul, beschlossen, welche auf eine Länge von über 1,450 Kilometern dßr ganzen Küstentrecke, Rio de Janeiro, dem wichtigen Handelshafen von Santos, den Küsten von S. Paulo und Santa Catharina Nutzen bringt.

Diese Linie arbeitet schon fast in ihrer ganzen Länge. Sie musste 16 Flussmündungen und Buchten kreuzen, und hatte man bei ihrer Legung mit Schwierigkeiten aller Art zu kämpfen, so die Uebersteigung einiger mit Urwald bedekten Gebirge, ohne civilisirte Bewohner und unter beständiger Gefahr eines Angriffs seitens der darauf wohnenden Indianer.

Es ist eine doppelte Linie und an ihren Endpunkten, in Rio de Janeiro und Porto Alegre, sowie in den Mit­tel-Stationen zu Santos und Santa Catharina arbeiten dop­pelte Morse- Apparate. Auf den andern Mittelstationen die elektro-magnetischen von Siemens.

Mit gleichen wo nicht grösseren Schwierigkeiten als die der Legung, hat die Erhaltung derselben zu käm­pfen, in Folge der grossen Entfernung, ohne Bevölke­rung, ohne Transportmittel, wo gewisse Hülfsmittel gänzlich abgehen; doch werden die Hindernisse über­wunden .