und Sodafabriken, welche aus den Sodarückständen den Schwefel wieder gewinnen, bieten die vortrefflichste Gele­genheit, den Versuch in grösserem Maassstabe anzustellen.

Der aus den Sodarückständen gewonnene Schwefel wird nämlich zum Zwecke einer letzten Reinigung in einem Dampfschmelzapparate unter einem Dampfdruck von 2 bis 3 Atmosphären und bei einer dieser Dampfspannung ent­sprechenden Temperatur von 128° C. geschmolzen. Lässt man den auf diese Weise geschmolzenen Schwefel in einen hölzernen Trog oder Kasten ab, so bildet sich dann bei der allmäligen Abkühlung zuerst eine oberflächliche feste Schwefelkruste, in der jedoch in der Regel kleinere oder grössere Stellen offen bleiben, durch welche der Schwefel noch einige Zeit ziemlich stark kochend, auf­wallt. Sobald diese Oeffnungen bei fortschreitender Er­starrung des Schwefels kleiner werden, beginnen förmliche Eruptionen. Dabei wird ein Theil des unter der Kruste noch lange flüssig bleibenden Schwefels durch die Oeffnung emporgepresst und breitet sich deckenförmig auf der Kruste aus, bis er erstarrt. Durch die fortdauernden Eruptionen wird nach und nach ein immermehr sich erhöhender Kegel gebildet. Wie der Kegel wächst, gestaltet sich der Aus­flusskanal mehr und mehr zu einem kleinen Krater, die Eruptionen werden lebhafter, mehr explosionsartig, und der geschmolzene Schwefel fliesst in förmlichen Strömen, Lavaströmen vergleichbar, an den Abhängen des gebilde­ten Kegels herab, dabei bilden sich auf den Schwefel­strömen Kanäle wie die Schlackenkanäle der Lavaströme, und es finden kleine secundäre Eruptionen auf den Schwe­felströmen statt, indem denselben noch während der Er­starrung kleine Dampfblasen entweichen. Unmittelbar nach einer Eruption ist der Krater vollständig leer, und man kann beobachten, wie der geschmolzene Schwefel allmälig im Krater wieder steigt, endlich den Gipfel er­reicht und mit einer plötzlichen stärkeren Dampfentwick­lung, die sich durch eine kleine Dampfwolke bemerkbar macht, ausgestossen wird. Gegen das Ende des Prozesses wird der Schwefel auch in flüssigen Tropfen, die in grös­serer oder geringerer Entfernung vom Krater, vulkanischen