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Special-Catalog der Aussteller von Galizien mit dem Großherzogthum Krakau auf der Weltausstellung 1873 in Wien / zusammengestellt im Auftrag des Wiener Local-Comités der galizischen Ausstellungs-Commission von Heinrich Ed. Gintl
Entstehung
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A. Allgemeiner Theil.

I. Lage und Klima.

Das Königreich Galizien mit dem Grossherzogthume Krakau ist die nordöstliche Provinz der österr.-Ungar. Mon­archie und liegt zwischen dem 36. und 44.° östlicher Länge, und zwischen dem 47. und 50.° nördlicher Breite. Es ist räumlich das grösste Kronland Cisleithaniens, indem es einen Flächeninhalt von 1364 Quadratmeilen besitzt. Die nördliche Grenzlänge beträgt 135, die südliche 75 Meilen- Die Breite an der schmälsten Stelle 8, in der Mitte dagegen 30 Meilen. Galizien grenzt im Norden an Polen, im Westen an Preussen und Oesterr.-Schlesien, im Süden an Ungarn und im Osten an Russland. Die natürlichen Grenzlinien sind die AVeichsel im Norden, der Biala-Fluss im AVesten, die Karpathen im Süden und der Zbrucz im Osten.

Die klimatischen Verhältnisse Galiziens sind, obwohl dieses Land in denselben Breitegraden mit Böhmen und Niederösterreich liegt, doch viel rauher, als in jenen, da das Land den kalten Nordstürmen vollkommen schutzlos preis­gegeben ist. Die Kälte erreicht häutig 2530° K.,während die Hitze zur Sommerszeit keine besondere genannt wer­den kann. Der Frühling tritt spät ein, ist in der Regel sehr veränderlich und kurz, die schönste und angenehmste Jahreszeit ist der Herbst, welcher oft bis Anfangs Novem­ber, meist mit heiterem und warmem Wetter anhält.