II. Gebirge.

Die Südgrenze Galiziens ist vom Westen bis in den Osten von den Karpathen eingesäumt, welche ihre vielen Zweige bis ins Innere des Landes erstrecken. Sie bilden einen Theil der europäischen Wasserscheide zwischen der Ostsee und dem schwarzen Meere.

Die Höhenverhältnisse gestalten sich in folgender Weise: Die kleinen Karpathen bilden eine niedere Gebirgs­kette zwischen 8001200' über dem Meere. Die Beskiden sind ein schön bewaldetes Mittelgebirge von 20004000' Höhe.

Das Tatragebirge hat eine Länge von 8 und eine Breite von 3 Meilen. Es liegt zwischen den westlichen und östlichen Beskiden. Die höchsten Puncte desselben sind der Gierlach 8414', der Lonmicer 8328', der Krivari 7913', derSwinnica 7395' und derBystra 7230'. Die Tatra hat nur wenige und beschwerliche Fussstege, gewährt aber einen prachtvollen, höchst romantischen Anblick.

Das Karpathischo Waldgebirge endlich ist ein 67000, hoher, breiter, bewaldeter Rücken mit wenigen Einsattlungen. Daselbst findet sich noch häufig der Urwald vor und ist es desshalb sehr unwegsam.

III. Flüsse und Seen.

A. Flüsse. Galizien besitzt eine grosse Zahl von Flüssen und Bächen, welche zumeist in den Karpathen entspringen, und theils der Ostsee, theils dem schwarzen Meere zufliessen. Die vorzüglichsten Flüsse sind:

1. Die Weichsel fliesst von der galizisclicn Grenze bis zur San-Miindung 50 Meilen auf galizischem Boden, hat ein durchschnittliches Gefälle von y 327 , eine Breite,