Holz-Industrie.

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dehnung hält Joseph Kolm in Tesclien, Wsetin in Krakau. Er legt uns eine interessante Beschreibung desselben vor. Seine 5 Fabriken zu Wsetin, Litsch, Keltsch, Krakau und Wagstadt, verarbeiten mit 2600 Arbeitern jährlich 600,000 Kubikfuss Buchnutzholz, unter Mitwirkung von 5 Dampfmaschinen mit zusammen 100 Pferdekräften, täglich an tausend Möbelstücke.

Die ausgestellten Gegenstände deuten auf eine ausgezeichnete und eine energische Arbeit. Das gleiche Unternehmen verarbeitet für Bau­hölzer, Gespärre, Schindeln, Fässer, Werk-, Wagner- und Binderhölzer jährlich 5 Millionen Kubikfuss Rohholz und 2 x /2 Millionen Kubikfuss Klotzholz zur Beschaffung von 2 Millionen Bohlen, Brettern, Latten u. s. w. mit 5 Dampfsägen.

Dazu kommt die Erzeugung von Holzdrähten für Zündwaaren- Fabriken vermittelst einer Holzdrahthobelmaschine. In drei Fabriken werden täglich 17 Millionen Zündhölzchen aller Gattungen oder per Jahr 5Va Milliarden Hölzchen gefertigt, wozu jährlich 2000 Klafter reines Nutz­holz erforderlich ist.

Ein äusserst reiches Bild, ein ebenso nützliches als sinnreiches, verschaffen uns die Korbwaaren und Holzgeflechte.

Kudolf Wänger liefert bronzirte, vergoldete, naturfarbene Körbe,

Cecches Weidenzweigarbeiten,

Franz Beutel in Wien, lakirte Weidenkörbe für Reise-Koffern, spanische Rohrschnüre,

Andreas Schmidt in Wien, Verbindungen von Holz und Weide in allen Farben mit Strohgeflecht,

Johann Platzer, Rohrgeflechte, gewobenes Holz mit Messingdraht.

Jakob Schär, sehr gut gemachte Siebe,

Ferdinand Ath, einer der bedeutendsten Korbflechter, einen Rohr­leuchter, Lichtschirm aus Holzspähnen und andern Galanteriewaaren.

Karitschan in Mähren, das erste Etablissement in Oesterreich liefert mit Maschinen gespaltene Rohre mit 250 Arbeitern,

Hugo Bratke, ein aus Alpen-Pflanzenstoff, Fasern-, oder wie es genannt wird, von Bäumen herabhängenden Haaren, Barbata, fabrizirtes vegetabilisches Matrazen- oder Alpenbett in brauner und gelber Farbe.

Ein durch das österr. Ministerium Angestellter, der in armen Ort­schaften die Flechterei einführen soll, zeigt uns das Kernflechtrohr, Lack­flechtrohr, den Kernfaden und Rohr, Lackdraht, wie Rosshaar so dünn, das Palmblatt, den ungebleichten, schwarzen, gelblichten, gekochten Esparto. Das Kochen, Beizen und Waschen geben die Farbe. Das Kochen dauert 3 Stunden, ebenso das Beizen. Wir sehen ein Reise- köfferchen für 11 Gulden von 1 Fuss lang und 8 Zoll hoch, geflochten, mit Schloss, aus geschlissenem oder rundein Esparto, nach der verlangten Stärke gefertigt.

Die Geflechte aller Arten gründen eine förmliche Kleiderindustrie