Das St. Clara-Kloster und die Folgen der Türken- Jnvasion für das Bürgerspital.

In Folge der Belagerung Wiens durch die Türken haben die armen Bürger zunächst ihr Wohnhaus verloren. Auch die Wirthschastsgebäudc und Häuser in den Vorstädten waren zerstört und es fehlte daher auch ein entsprechender Centralpunkt, von wo aus das Wirthschaftswesen wieder geleitet werden konnte.

Beides sollte dem armen Bürger-Institute bald wieder zu Theil werden. Schon zu Anfang des Jahres '1530 hat Erzherzog Ferdinand I. das ehemalige St. Clara-Kloster innerhalb des Kärnthnerthores am Schweinmarkte zum Bürgcrspitale bestimmt.

Es war dieses Kloster von Herzog Rudolfs Gemalin, der französi­schen Königstochter Blanca, 1303 für Jungfrauen und Witwen des Landadels gegründet und von den Klosterfrauen, Clarisserinnen genannt, bis zum Jahre 1529 bewohnt. Noch vor der Türken-Jnvasion flüchteten die Nonnen nach Villach in Kärnthen und erhielten nach ihrer Rückkehr am 27. März 1531 unter der Aebtissin Anna Weiser das ehemalige Pilgramhans mit der Kirche zu St. Anna zu ihrem ferneren Wohnorte.

Das St. Clara-Kloster blieb fortan den armen Bürgern, wurde auch Spital zu ,,Allerheiligen", ,,bei St. Clara" oder ,,zum heiligen Geist" genannt und war an der Stelle des gegenwärtigen, dem Bürger­spitalsonde gehörigen, großen Zinshauses, Stadt Nr. 1100 gelegen.

Obwohl das St. Clara-Kloster den armen Bürgern schon am 1. März 1530 eingeräumt worden, so ist doch der Confirmationsbrief vom Erzherzoge und Könige Ferdinand erst am 20. December 1539