Kinder durch die Aufnahme der Chaos'schen Stiflkuaben statt. Freiherr von Chaos hat nämlich in seinen! Testamente eine großartige Widmung zur Erziehung von Waisen angeordnet und die Testaments­vollzieher schlössen mit dem Biugerspitale einen Contract dahin ab, daß dieses die Pflege und Erziehung von 30 Stiftknaben gegen jährliche 2500 fl. übernehme. Ant der Vermehrung des Stiftkapitals sind die Knaben 1672 aus 45 und 1075 aus 00 vermehrt und dafür dein Bürger- spitale die entsprechende höhere Zahlung geleistet worden. Die Chaos'schen Stistknaben waren in einen: eigenen Hause in der Kärnthnerstraße (seht Nr. 1043) untergebracht. Im Jahre 1730 wurde der Vertrag mit den Stistungs-Administratoren erneuert und darin auch die Bestim­mung aufgenommen, daß die Stiftung sogleich 20 Knaben aus dem Bürgerspitale und dann jährlich 5 Knaben in die Verpflegung überneh­men solle. Dies geschah bis 1756, von welchem Jahre an die Stiftung anstatt dieser Verpflichtung jährlich 8000 fl. zum Unterhalte von 50 Findelkindern an das Bürgerspital zahlte. Die Chaos'schen Stiftknaben waren schon früher in ein neugebautes Haus aus der Vümgrube über­siedelt, welches 1754 zur Militär-Akademie umgestaltet wurde. Die Stistkuabeu kamen aus diesen! Grunde in das Brenner'sche Haus in der Währingergasse (heutige k. k. Gewehrsabrik), von da 1707 in das Waisen­haus am Rennweg und 1785 in das jetzige Waisenhaus in der Alser- vorstadt. Die Ehaos'sche Stistcapelle in der Kärnthnerstraße wurde 1763 abgebrochen und nebst einen! Stocket des Bürgerspitals zu den! Baue des Kärnthnerthor-Theaters abgetreten.

Wie sehr der Wirkungskreis des Bürgerspitals sich in diesem Zeit­abschnitte erweiterte, beweist auch der Umstand, daß im Jahre 1684 Arme, Kranke und Kinder zusammen 611 Personen im Spitale fort­während verpflegt wurden. Damit war aber das Spital überfüllt und die Kranken wurden aus Strohsäcken zwischen den Betten eingetheilt.

Von 1706 an wurde eine bessere Eintheilung möglich und es sind die Kranken und Gebärenden nach St. Marr, Personen mit gefährlichen Krankheiten in das Bäckenhänsl, Aussätzige in den Klngbaum zugewiesen