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Commune allein hat (1688) eine bedeutende Forderung gellend gemacht, wofür wieder der obere und untere Werd, mit Ausscheidung derjen­seits des Grabens gelegenen Au" Stadtgutau genannt über­lassen werden muhte.

Zur mehreren Ausgleichung erhielt das Bürgerspital noch die Be­freiung vom Taz und Umgelde für eigene Bier- und Weiuschanken und das Recht von allen in und vor Wien befindlichen Bierstuben diesen Taz und Umgcld selbst ciuzukassiren. Dieser Vergleich wurde am 2. Juni 1688 mit der Stadt förmlich abgeschlossen und erhielt 1689 die Be­stätigung des Kaisers Leopold. Damit war die Herrlichkeit des Bürger­spitals über den oberen und unteren Werd zu Ende und demselben blos die Stadtgutau verblieben, welche noch jetzt im Besitze deS Fondes ist. Auch hatte das Bürgerspital noch während seiner Grundherrschaft im un­teren Werd ein Brauhaus errichtet und daneben ein Häuschen angekauft, welche ebenfalls dem Spitale verblieben sind.

Im Jahre 1624 erwarb das Bürgerspital die Güter deS Nikolai klösterl: mehrere Weingärten, 2 Wiesen und einen Garten im unteren Werd, Zehentc zu Gnuncrsdorf und Günzersdors und einige Capitalien, wofür 12 Waisenmädchen inS Spital ausgenommen wurden.

Durch Kauf wurden weiter erworben: (1669) der Taz- oder dupplirteS Zapfeumaß eine Abgabe von Wein, Bier u. a. Ge­tränken in Nufidors, Pcuzing und Weigelsdors (1669) ein Haus, Stadl- und Weingarten aus der Landstraße (jetzt Nr. 349 daselbst) zur Unterbringung von Heu und Stroh und zur Wohnung für den Stadl- mayer. Diese Realität wurde (1683) von den Türken zerstört, jedoch wieder neu aufgebaut und war eigentlich eine Stiftung des WachSlerS Pezzolo zur Kirche bei St. Stefan, woselbst von dem Erträgnisse des Hauses eine tägliche Messe gelesen werden sollte. Nach Ankauf der Rea­lität hat das Bürgerspital zur Erfüllung der Stiftung jährlich 266 fl. be­zahlt , welche erst in der neuesten Zeit durch Bezahlung eines verhältniß- mäßigcn Capitals abolirt wurden.