Einleitung

>Deit mehr als dreißig Jahren lebe ich in ei« ner friedlichen Ehe. Zwei gute Söhne und zwei glückliche Töchter nennen mich Vater, und schon spie« ken hoffnungsvolle Enkel um meine Knie. Ich war selbst der Erzieher und Lehrer meiner Kinder, der Führer ihrer Kindheit und Jugend; mir ist die Freu­de und der Trost geworden, mein Streben, sie vor­züglich zu moralisch guten Menschen zu bilden, mit dem glück.ichsten Erfolg belohnt zu sehen. Daher sey es mir vergönnt, auch Ihnen, meine jungen Freundinnen, meine Erfahrungen, meine Ansichten, meinen Rath und meine Wünsche mitzutheilen. Wie viele Töchter edler Herkunft beweinen nicht den Ver» lust ihrer Ruhe, ihrer Unschuld, ihrer Ehre, ihres guten Namens, weil keine warnende Stimme sie von Abwegen zurück rief, keine leitende Hand sich ihnen auf dem schlüpfrigen Pfade des Vergnügens darbot, und kein ernster Wink sie zum Nachdenken über sich selbst aufforderte. Viele sielen ganz aus Unerfahren-

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