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zu heilen. Mit etwas Geduld verliert es sich öfters von selbst. Merken Sie aber, daß es zunimmt, so vertrauen Sie sich einem geschickten Arzte.

Mäßigen Sie sich nicht nur in Speise und Trank, sondern eben so sehr in ihren Affecten und Leidenschaften. Hüten Sie sich besonders vor Zorn, Groll, Neid, Haß, denn alle feindselige Regungen unsers Herzens zerreiben und zermalmen unsere Le­benskräfte und untergraben unsere Gesundheit. Ler­nen Sie Selbstbeherrschung und suchen Sie sorgsam Ihre Heiterkeit und Ihren Gleichmuth zu erhalten.

Bewachen Sie sich auch bei dem Tanz, und zwar um so mehr, da er an sich selbst etwas ganz Unschuldiges und Untadelhastes ist. Er verschafft dem Körper Bewegung, Gewandheit und Grazie; er ist der natürliche Ausdruck der Fröhlichkeit bei der Ju­gend. Bei einer schwachen Brust bringt aber auch schon mäßiger Tanz Gefahr, und unzählige blühende Mädchen sind schon die Opfer einer ausgelasse­nen Tanzwuth geworden. Fliehen Sie daher wie Gift alles übermäßige Tanzen. Es verdirbt die Haut, zerstört die Brust, hat Lungensucht, Lungenent­zündungen, Auszehrung zur Folge. Der Furien und Bachantenphystognomie, die solche wilde geschmacklose