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chen Sie sich auch früh mit allen gangbaren Münz« sorten, ihrem Werth und ihrer Berechnung bekannt.

Was die eigentlichen schönen Künste betrifft, als Musik, Zeichnen, Tanzen, so braucht eine wür- dige Hausmutter keine Meisterin in irgend einer zu seyn; doch ist es schön, wenn sie so viel davon weiß, als zu dem Hausbedarf, zu ihrem und ihres Gatten Vergnügen, und zur Veredlung ihrer Person nöthig ist; noch schöner, wenn sie nicht auf dem Halden Wege stehen bleibt, und mehr leistet, als man ge­wöhnlich zu erwarten pflegt. Sie wird dann um desto eher im Stande seyn, ihren häuslichen Kreis mit unschuldigen wohlthätigen Freuden zu beleben und Gram und Sorgen um sich her zu verscheuchen.

Vernachlässigen Sie aber nicht über solchen Künsten die nothwendigeren und wichtigeren Vorbe­reitungen zu Ihrem eigentlichen weiblichen Berufs­leben, und verschwenden Sie nicht dabei die Zeit und die Kräfte, die Ihren Pflichten gewidmet werden müssen, denn stets soll das Vergnügen der Pflicht nachstehen, und nie darf das, was blos zur Erho­lung dienen soll zu einem Hauptgeschäfte gemache werden.