Widmen Sie also bloß den schönen Künsten denjenigen Ueberfluß von Zeit und Kraft, den andere junge Personen Ihres Geschlechts mit tändelndem Nichtsthun oder verderblichen Lesereien oder unnützen Besuchen und zu langen Spaziergängen versplittern.

Musik besonders ist für das Weib gemacht. Sie erheitert, erfreut, belebt jede schöne Empfindung, verschönert das häusliche Leben, erhebt den Geist über die Erde. Die Töne sind die Organe des Herzens. Man traut der Empfindung einer Frau, die gleich­gültig gegen Musik ist, nicht viel zu.

Talent zur Musik haben, und es nicht ausbil­den, heißt die Augen verschließen, die zum Sehen bestimmt sind, und die Ohren verstopfen, mit denen wir hören sollen. Haben Sie'also Anlagen zur Tonkunst, so benutzen Sie sie zu Ihrem eigenen, Ihrer Aeltern, Ihres künftigen Gatten und Ihrer Kinder Genuß. Betrachten Sie sie als eine der an­genehmsten Erholungen von den Geschäften des Le­bens, machen Sie aber nicht daraus das Geschäft Jh-' res Lebens.

Haben Sie eine gute Stimme, so vernachläst sigen Sie sie nicht; strengen Sie sie aber auch nicht