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sehr gefällt/ und in denen sie Meisterin seyn könnte. Sie gibt ihren echten Schmuck für Flittergold her.

Ein Weib braucht keine Philosophin zu seyn. Sie fühlt mehr als sie denkt, und 'ihr Gefühl hat einen gewissen Takt, ein gewisses Vernunftmaas, wo­durch sie weniger als durch Schlüsse betrogen wird» sie faßt leichter das Wahre, als sie es ergrübelt. Ein gesunder und gebildeter Verstand ist ihr genug; sie braucht sich nicht durch Philosopheme zur Närrin zu machen.

Das Weib ist Weib, nicht durch ihren Geist, sondern durch ihr Herz. Durch Wissenschaft wird sie nie so sehr, als durch ihre Gefühle gefallen. WenN demnach eine Frau der Gelehrsamkeit die Liebe auf­opfert, hat sie ihr nicht ihre edelste Bestimmung auf­geopfert?

Schmücken Sie immerhin ihren Geist mit schönen Kenntnissen; aber prahlen Sie Nicht damit bor den Weibern und halten Sie sie geheim vor den Männern. Diese werden Ihre Vorzüge wohl von selbst entdecken und sich dann freuen, wenn sie mehr finden, als sie gesucht haben.

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