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ermattenden Sorgen, die Sie besonders Ihrer Mutter kosteten, den drückenden Aufwand, den Ihre und Ihrer Geschwister Erziehung dem Vater verursachte. Ganz >- allein der hingebenden Liebe Ihrer Aeltern und der zärtlichen Sorgfalt für Ihr Wohl verdanken Sie Ihre geübten Seelenkrafte, Ihre Kenntnisse, Ihre Geschicklichkeit, kurz alles, was Sie sind. Was die Guten immer für Sie thaten, ging aus den besten, edelsten, uneigennützigsten Gefühlen hervor, aus dem reinen Wunsche ihr Kind glücklich zu sehen; sollte Sie dieser Gedanke nicht mit heißem Dank und in» niger Liebe erfüllen?

Wahre Aelternliebe ist reiner und höherer Na» tue als jede andere; keine andere ist zu größerer Selbstverlaugnung, zu jedem Opfer bereit; waS Sie bei Ihrem Vater, Ihrer Mutter gefunden haben, werden Sie nicht leicht wo anders finden. Ihre Ael­tern sind Ihre ersten Wohlthäter, und Sie sind ih­nen mehr Dank schuldig, als allen andern Menschen. Seyn Sie daher bemüht, ihnen das, was sie an Ih­nen von zarter Kindheit auf gethan haben, mit treuer, kindlicher Liebe und Ehrerbietung zu vergelten.

Wie könnten Sie aber Ihre treue Kindesliebe den geliebten Aeltern besser zu erkennen geben, als

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