nen. Verabscheuen Sie die Ungeheuer, die ihre Ael- tern hülflos lassen im Alter; verabscheuen Sie noch mehr diejenigen, die sich derselben schämen, weil sie reicher und vornehmer geworden sind. Menschen die­ser Art sind Scheusale vor Gott und vor den Au­gen aller Edeldenkenden. Im Alter besonders ist die Zeit, wo Kinder ihren Aeltern ihre ganze zärtliche Anhänglichkeit beweisen sollen. Die Verhältnisse sind jetzt umgekehrt. Die treue Liebe und Pflege, die Vater und Mutter ihren Kindern in den ersten Lebensjahren widmeten, sollen ihnen diese in de§r letze ten vergelten. Für die Aeltern arbeiten, wenn ihre Kräfte sie verlassen, sie in Ihr Haus und an Ihren Tisch zu nehmen, wenn sie Mangel leiden, sie lieb­reich pflegen in ihren Krankheiten, Alles für sie zu thun und mit ihnen zu theilen, bis endlich der To­desengel auf dieselben herabschwebt: dieß, edle Freun­dinnen, sey Ihnen eine heilige, unvergeßliche Pflicht. Bleiben Sie derselben treu bis an das Ende, so ha­ben Sie verdient, daß auch Ihnen einst von der Hand der Liebe die Augen geschlossen werden.