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Pflegen Sie mit zarter Sorgfalt die Gesieb­ten in Tagen der Krankheit und des Unvermögens. Scheuen Sie kein Opfer, wachen, dulden und tra­gen Sie; lassen Sie Ihre Zärtlichkeit groß werden an Allen, die Ihrem Herzen theuer sind, daß Sie sich würdig machen, einst mit gleicher Liebe behandelt zu werden und das süße Bewußtseyn treuerfüllter Pflicht Sie beglücke.

Suchen Sie geistige Bildung mit der häuS» sichen zu vereinigen. Setzen Sie die Häuslichkeit nicht blos in die Verrichtung grober Arbeiten, wobei nicht selten der Sinn für höhere Veredlung ganz verloren geht. Ueberlassen Sie diese Geschäfte, wenn es irgend angeht, dem Gesinde, denn Sie sind nicht zur Magd, sondern zur Gesellschafterin Ihres künf­tigen Gatten und zur Aufseherin über die Mägde bestimmt. Nützen Sie lieber in dem Hause durch weise Anordnung, einen wahren Blick, und durch das Beispiel reger Thätigkeit in minder rohen Haus­geschäften,

Genügsamkeit ist schön und eine große noth­wendige Tugend, die von dem wahren häuslichen Sinn hinzertrennlich ist. Beschränken Sie sich aber mit