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sehen Sie an Niemand das Gute, das in ihm liegt, umfassen Sie Jeden mit liebreichem Gemüth, freuen Sie sich mit dem Frohen, trauern Sie mit den Trau­rigen; alle Menschen sind Ihre Bruder, Ihr» Schwestern; seyn Sie daher gleichgültig gegen nicht», was Menschen und Menschenwohl betrifft.

Mehren Sie nicht die Zahl so vieler Menschen, die dem Vergnügen nachgehen und doch immer miß­vergnügt aussehen, mit nichts zufrieden sind und an Allem zu tadeln finden. Sie würden auf solche Art sich und Anderen viel Genuß entziehen,

Sollte Jemand von Ihren Bekannten in Man­gel gerathen seyn, so vergessen Sie nicht, was er Ihnen war; versagen Sie sich einen entbehrlichen Schmuck und suchen Sie ihm heimlich dqmit beizn» stehen.

Eine besondere Grazie ist mit der Ausübung jeder Tugend verbunden, auch von der Wohlthätigkeit erwartet man sie. Sie können Tausende auf eine so ungefällige Art verschenken, daß man Ihnen keinen großen Dank dafür wissen wird; Sie können aber auch eine 'Bitte mit so viel Schonung abschlagen,