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Urbrn Sie Gefügigkeit, die Natur selbst hat Sie Ihnen erleichtert. Durch Ihr bewegliches Ner- vensystem haben Sie Geschmeidigkeit erlangt, sich nach Andern zu richten, zu sehen, zu ahnen, was Andere wollen, und doch Ihr Ich, Ihre Selbststan« digkeit zu erhalten.

Bemühen Sie sich also von Jugend auf Ihr» Neigungen zu bekämpfen, sich zu versagen, was Ih­nen lieb ist, und sich an Selbstverlaugnung zu ge« wohnen, denn Sie werden derselben einst als Gattin Und Mutter oft bedürfen, werden oft leiden müssen, damit Andere sich freuen, oft arbeiten, damit Andere ruhen können. Es werden Zeiten kommen, wo Sie einen kranken Gatten, ein krankes Kind werden zu pflegen haben, wo Sie die Bewegung in freier Luft, die Zusammenkünfte mit Ihren Freundinnen, die harmlosesten Freuden des Lebens werden entbehren müssen. Lernen Sie auch frühe sich zu bewachen, und wohl zu überlegen, was Sie sprechen, denn Sie werden künftig oft vor dem Gesinde und den Kin­dern sich zusammen nehmen und Ihre Worte abwä« gen müssen.