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ihnen lieber zu viel als zu wenig, und überlegen Sie, wie Sie es anzufangen haben, um sich Liebe und Vertrauen bei allen zu erwerben.

Erwägen Sie auch den Stand, das Vermö- gen und die andern Verhältnisse Ihrer Aeltern, Jh* res Gatten, daß Sie nie Ansprüche machen, die, weil Sie unbefriedigt bleiben, Ihre Zufriedenheit zer­stören und Sie mit Mißmuth erfüllen müssen. Su­chen Sie also nicht zu glänzen, wo die Umstände Eingezogenhekt erfordern; verlangen Sie keinen großen Aufwand zu machen, wo weise Sparsamkeit nöthig ist; machen Sie keinen Anspruch auf Vorzüge, die nur einer hohen Geburt, einem höher» Range als der Ihrige ist eingeräumt werden können.

Sie würden sich aber durch Nachdenken über sich und Andere nicht glücklicher machen, wenn Sie 'es mißbrauchen wollten, bei sich selbst zu sagen- dieß und jenes gebührt mir; dieß und das kann ich for­dern: denn solche Ansprüche, die selten erfüllt wer­den, sind eine'Quelle bittern Mißmuths, und Sie machen sich mit derselben bei Ihren Umgebungen nur lästig und verhaßt. Hoffen Sie lieber gar nichts oder wenig, so haben Sie doch das Vergnügen, Ihre