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Gewöhnen Sie sich schon als Jungfrau an einen beharrlichen Willen, so wird er Ihnen auch einst als Gattin zu statten kommen, denn besonders bei oer Beherrschung der Dienstboten, und der Er­ziehung der Kinder ist Festigkeit nöthig. Ein Weib, das hin und her schwankt wie ein Rohr, und nichts mit Kraft durchzusetzen weiß, macht ihren Mann und ihre Kinder unglücklich; ersteren, weil er in nichts auf sie damn kann, letztere, weil sie unerzogen aufwachsen.

Lassen Sie aber Ihre Festigkeit nicht in Ei^ gensinn ausarten; das heißt, bestehen Sie nicht auf Ihrem Sinne, blos um darauf zu bestehen. Nie müssen Sie ohne Gründe Hanseln; wenn diese satt­sam widerlegt sind, so ist Ihre Pflicht nachzugeben.

Bleiben Sie unerschütterlich, wo Pflicht und Gewissen sprichthandelt es sich aber davon, schlechte Entwürfe fahren zu lassen, tadelhafte Unternehmun­gen, unsittliche Vorsätze aufzugeben, so bedenken Sie sich keinen Augenblick. Nur im Guten fordere ich Beharrlichkeit von Ihnen.

Schöne Weiblichkeit ist es auch, den Wünschen Anderer sich zu fügen, wo es ohne Verletzung der Pflicht und deö Gewissens geschehen kann.