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Wie soll sich eine Jungfrau würdig bilden? / von D. Karl Ludwig Renner
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Geben Sie auch Ihrer Mutter, Ihrem Vater, Ihrem Gatten nach, sollten Sie auch wider Ihre Ue­berzeugung handeln, denn Nachgeben aus Pflicht ist Ruhm und verdirbt nicht- Desto standhafter seyen Sie in Abwesenheit der Mutter, wenn Sie die Stelle derselben vertreten.

Beherzigen Sie dieß Alles wohl, wenn Sie nicht in der Welt für ein schwaches Weib, ein Weib ohne Charakter gelten wollen.

Religiosität.

Alles in der Natur zeugt von dem Daseyn eines Gottes, der die Menschen liebt; Alles, was unsere Augen in derselben sehen, ist so kunstvoll, so vollkommen, so zweckmäßig eingerichtet, daß wir noth­wendig ein Wesen von höchster Weisheit als Schö­pfer und Erhalter aller Dinge annehmen müssen, wenn wir nicht in tausend Widersprüche verfallen wollen. Unsere Augen sehen ihn zwar nicht; unsere Arme erreichen ihn nicht; unser Geist ist nicht ver-