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Wachen Sie über sich, arbeiten Sie an sich; ehren Sie Ihren Körper; erhalten Sie ihn unent- weiht, wie Ihre Liebe; betrachten Sie ihn mit hei» liger Empfindung: die heitere Stirn, das klare Auge, der edle Anstand, die kunstlose Anmuth aller Ihrer Bewegungen müssen die Würde, die Gott Ihnen verliehen hat, jedem bemerklich machen. In ihm spiegle sich der erleuchtete Geist, das reine, sanfte, demüthige, liebevolle Herz.

Bewahren Sie den zarten Sinn für Sitt- samkeit und Züchtigkcit; halten Sie stets das, Ihrem Geschlecht eigene, feine Gefühl der Schicklickkeit und der Scham rege, denn mit der Schamhaftiqkeit ver» liert das Weib seinen mächtigsten Schutzengel. Ein keuscher Sinn vergißt nie, daß der Mensch, in jedem Verhältnisse des Lebens, den unsichtbaren allgegenwär­tigen Gott zum Zeugen seiner Gedanken und Hand­lungen hat und bebt zurück vor Allem, was die Lau­terkeit seines Herzens trüben könnte.

Die Frauen sollen die Bewahrerinnen der Zucht und guten Sitten seyn. Lassen Sie daher im Ge» fühl Ihrer Würde nichts in Ihrer Nahe zum Vor­schein kommen, was wider die Begrifft von Schön»