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anstößigen Scherzen beleidigen. Hüten Sie sich wohl, sie zu belachen oder zu belächeln, denn wer Gefallen am Unreinen zu finden scheint, wird selbst für unrein gehalten.

Gewisse Männer sind geneigt, Alles zu ihrem Vortheil zu deuten. Bewachen Sie daher in dem Umgang mit ihnen jedes Wort, jedes Gefühl, jede Handlung. Benehmen Sie sich immer gegen sie mit bescheidener Zurückhaltung, mit edelm Anstande, mit weiblichem Zartgefühl.

Geben Sie nie den Männern Gelegenheit, sich Freiheiten gegen Sie zu erlauben. Dulden Sie da» her keine Spiele, die solche Veranlassungen herbei führen; sprechen Sir dagegen mit Würde, mit ruhi­gem, kaltem, entschlossenem Ernst.

Ueberhaupt, gestatten Sie nie eine Freiheit, die wider den Wohlstand lauft; denn man ist ge­neigt, von dem Kleinen aufs Große zu schließen. Oft aber ist ein Blick, ein Händedruck gefährlicher als ein Kuß.