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In dem Umgang mir achtungswürdigen Män­nern seyn Sie natürlich, ungezwungen, unschuldig, munter. Zeichnen Sie den sittlichen Jüngling vor dem unsittlichen aus; nehmen Sie einen offenen Ton gegen ihn an, gehen Sie zutrauungsvoll mit ihm um, tanzen, lesen Sie mit ihm, genießen Sie an seiner Seite die Schönheiten der Natur, machen Sie, daß er gern in Ihrer Gesellschaft sey. Begeg­nen Sie allen unbescholtenen Männern mit Achtung und fordern Sie Achtung von Allen.

Ueberhaupt sey im Umgang mit Männern Ihr Betragen gleich weit von Sprödigkeit oder Ko­ketterie entfernt. Lassen Sie ihnen nicht Zeit zum Tändeln; führen Sie ein solides Gespräch herbei: setzen Sie den Witz, den Scharfsinn, die Talente Ihrer Gesellschafter in Thätigkeit; fragen Sie sie über ihre Urtheile, über neue Schriften, streitige Satze, moralische Wahrheiten; locken Sie die Gründe von ihnen heraus und suchen Sie so der Unterhaltung eine interessante Richtung zu geben, wobei sich auch der Geist wohlbesi'nde.

Manche Frauenzimmer scheinen zu glauben, die Männer am sichersten zu fesseln, wenn sie ihre