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nern hatten; höchst unglückliche, deren Gatten an Schönheit den Apoll verdunkelten.

Ich brauche Sie nicht vor Spielern, vorTrin- kern, vor versunkenen Wüstlingen zu warnen; Ihr guter Sinn wird Sie vor solchen Menschen bewah» ren. Es gibt aber der Männer sehr viele, die dieß alles nicht sind; dagegen aber andere mehr verbor­gene, und minder auffallende Eigenschaften haben, die wenig eheliches Glück versprechen, wie z. B. Roh- heit der Sitten, Hang zum Liebeln mit allen Mäd­chen und Frauen, Mangel an Kenntnissen, an Fleis, an Religion, lockere Grundsätze, schlechten Umgang rc> Auch gegen Männer dieser Art bewahren Sie Ihr Herz. Die Liebe zZ einem Mann, der sich Ihre Hochachtung nicht erworben hat, würde bald schwinden.

Restehen Sie in der Wahl Ihres Gatten auf solchen Eigenschaften, ohne welche kein eheliches Glück Statt findet, unerschütterlich fest. Nicht Reichthum, so wenig als schöne Gestalt, nicht Rang und Stand, nicht glänzende Vorzüge deS Kopfes sind hierzu nö­thig; aber selten ist eine Ehe glücklich, wenn der Mann nicht rechtschaffen ist; wenn er sich einer herr­schenden Leidenschaft ergeben hat, wenn ihm Sittlich­keit