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Erwarten Sie nicht zu viel vom Leben; neh­men Sie es zufrieden an, wie es ist, gemischt auS Freude und Leid. Verkümmern Sie sich dasselbe nicht durch düstere Ansichten; geben Sie sich aber auch keinen übertriebenen Hoffnungen und Ansprüchen hin. Erhalten Sie sich in einer heitern Gemüths- ftimmung, und blüht Ihnen eine Blume der Freude, so pflücken Sie sie mit Dank gegen Gott, und hei­ligen Sie durch Demuth jeden süßen Genuß.

Wollen Sie unter den Menschen zufrieden le­ben, und nach Wunsch mit ihnen auskommen, so richten Sre sich nach den Eigenthümlichkeiten und kleinen Schwachheiten derselben, nach ihrem Tempe­rament und ihrer Bildung Es wäre unbillig, von Andern zu verlangen, daß sie sich ganz nach uns be­quemen. Je mehr Sie sie nach ihrer Denkunqsart, nach ihren Ansichten, nach ihrer eigenen Weise be­handeln, desto mehr werden Sie sich mit ihnen be­freunden und Vertrauen und Liebe erwecken.

Noch mehr aber werden Sie sie durch wahre Menschenfreundlichkeit und wahres Wohlwollen ge­winnen. Wenn Ihre Mitmenschen sehen, wie gut Sie es mit ihnen meinen, wie redlich Sie für ihr