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«in blendendes Licht, das namentlich von strahlender Helle ist, wenn man die feinen Ecken der Kreide in die Flamme halt.

Läßt man Wasser- und Sauerstoff von entgegengesetzter Richtung auf einem Stück Kreide oder auf einem Kegel von un­gelöschtem Kalke zusammenstoßen, so wird durch die dabei ent­stehende Erhitzung der Kalk weißglühend und verbreitet ein äußerst Helles, meilenweit sichtbares Licht. Es heißt die Drum- mond'sche Flamme (vom Engländer Drummond erfunden) oder Siderallicht.

Man wollte Paris mittelst eines einzigen solchen Leucht- thurms erhellen, allein da das Sauerstoffgas in Menge zu be­reiten zu kostspielig ist und der Kalk zu bald schmilzt, so wurde das Vorhaben nicht ausgeführt.

In der neuern Zeit hat man den Wasserstoff zum Brennen und Heizen zu verwenden gesucht; allein die Mittel, ihn zu erzeugen, sind noch zu theuer.

Da der Wasserstoff in der atmosphärischen Luft in die Höhe steigt, so muß er leichter sein als diese. Man hat gefun­den, daß 1 Maaß atmosphärische Luft so viel wiegt, als 14 V, Maaß Wasserstoff. Darum steigt ein mit letzterem angefüllter Ballon in die Luft.

In Gewerben hat das Wasserstoffgas keine besondere An­wendung. Den Schmieden dient es zur Verstärkung ihres Feuers. Sie spritzen das Wasser auf glühende Kohlen. Dasselbe wird zerlegt, indem sich der Sauerstoff darin mit der Kohle verbindet. Das dadurch frei werdende Wasserstoffgas verbrennt und entwickelt eine sehr große Hitze.

Aus dem Gesagten ist auch leicht zu erklären, daß schlechte Feuerspritzen, die das Wasser nur in das Feuer sprühen, dem­selben nur Nahrung geben, also mehr schaden als nützen.

3.

Feuer.

Wir sehen täglich, wie das Feuer auf dem Heerde dadurch angejündet wird, daß man brennendes Papier, Stroh u. s. w.