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so lange unter das bereit liegende Brennmaterial hält, bis sich dasselbe erst erwärmt, dann entzündet und in hellen Flammen aufgeht. Hieraus geht hervor, daß ein Körper nur dann an­brennt, wenn er in eine höhere Temperatur (Anzündungstem- perarur) gebracht wird. Diese muß nach der verschiedenen Na­tur der Körper verschieden sein. Bei dem Phosphor am Streich­hölzchen genügt die geringe Wärme, die durch Reiben erzeugt wird; die bei seiner Verbrennung erzeugte Hitze giebt dem Schwefel des Streichhölzchens seine Entzündungstemperatur, und der brennend« Schwefel entzündet das Holz. So brennt auch Stroh leichter an, als Holz, dieses leichter, als Steinkohle.

Halten wir einen brennenden Holzspan so, daß die Flamme oben, und das nicht brennende Ende unten ist, so wird die Flamme bald erlöschen, denn das Holz wird nicht durch die daran schlagende Flamme auf seine Verbrennungstemperatur er­hitzt. Ein Verlöschen des Feuers wird also immer erfolgen, wenn der brennende Körper unter seine Entzündungstemperatur abgekühlt wird. Aus diesem Grunde müssen die Stein- und Braunkohlen im Ofen dicht übereinander liegen, wenn sie fort- brennen sollen, da sie mit weiten Zwischenräumen übereinander- liegend, sich leichter abkühlen und darum nur glimmen, aber nicht mit Flamme verbrennen. Diese Abkühlung der Brenn­stoff« kann durch starken Luftzug oder durch Wasser geschehen.

Zuweilen kommt es vor, daß das Feuer zu verlöschen droht; dann greift die Hausfrau zu dem Blasebalge, und bald lodert das schon verglimmende Feuer wieder auf. In Erman­gelung eines Blasebalgs bläst sie mit dem Munde in das Feuer. Woher bekam das Feuer die erneuerte Kraft? Durch das Bla­sen wurde demselben Sauerstoff zugeführt, und dieser beförderte die Verbrennung.

Wie wesentlich beim Verbrennen dieser in der atmosphäri­schen Luft enthaltene Sauerstoff ist, kann man leicht sehen. Wenn man die Oeffnungen, die zum Ofenseuer führen, ver­schließt, so verlöscht dasselbe. Daraus geht hervor, daß beim Verbrennen eines Körpers sich derselbe mit Sauerstoff verbindet. Es werden sich darum zum Verbrennen vorzüglich solche Körper eignen, welche wenig oder gar keinen Sauerstoff enthalten; Kör­per dagegen, welche bereits reichlich mit Sauerstoff verbunden