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sind, können nicht verbrannt werden. Schwefel und Phosphor enthalten keinen Sauerstoff und sind im höchsten Maaße brenn­bar. Holz, Torf, Braun - und Steinkohle lasten sich verbrennen, indem sie verhältnißmäßig nur wenig Sauerstoff enthalten. Kie­selstein, Kalkstein u. s. w. können nicht verbrannt werden, da sie bereits mit Sauerstoff gesättigt sind. Sämmtliche Erden, als: Kieselerde, Thonerde, Kalkerde u. s. w. sind Verbindungen metallischer Stoffe mit Sauerstoff, also Metalloxyde. Sie sind gleichsam schon verbrannt und können daher, ebenso wenig wie die Asche, welche beim Verbrennen des Holzes zurück bleibt, aufs Neue verbrannt werden.

Die Verbindung des Sauerstoffs mit den Brennstoffen wird eingeleitet durch die Anzündungstemperatur, die das Brennmaterial in Wasser - und Kohlenstoff zersetzte, und diese Elemente bewir­ken, indem sie sich mit dem Sauerstoff der Luft unter Feuererschei­nungen vereinigen, das Verbrennen. Durch die Verbindung des Wasser- und Sauerstoffs wird, wie uns schon bekannt, eine große Hitze entwickelt.

Viel Aerger und Verdruß bereitet man einer Köchin, wenn man ihr feuchtes oder grünes Holz zum Feueranmachen über- giebt. Es will dasselbe durchaus nicht brennen. Da die Feuch­tigkeit des Materials den Sauerstoff der Luft hindert, zu dem­selben zu gelangen, und die Wärme des Feuers beständig durch die Verwandlung des Wassers in Dampf verschluckt wird, so bekommt dasselbe, so lange noch Wasser, darin ist, nur den Hitzegrad des kochenden Wassers, der aber zur vollständigen Verbrennung nicht hinreicht, weil der Brennstoff nicht in seine gasförmigen Bestandtheile zerlegt wird, was doch zur Bildung der Flamme nothwendig ist.

Eine gar üble Plage für Köchinnen ist der Rauch, dessen beißende Schärfe den Augen Thränen entlockt. Der Rauch entsteht nur da, wo eine unvollständige Verbrennung stattfin­det. Er besteht aus Wasserdampf, Kohlensäure (eine Verbin­dung von Sauerstoff und Kohle) und aus den Producten un­vollkommener Verbrennung, nämlich Holztheer, (einem in Was­ser unlöslichen, harzigen Stoffe) und Holzessig (einer Verbin­dung von Essigsäure und Wasser). Letzterer ist es, der das geräucherte Fleisch vor der Fäulniß bewahrt.