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später zur Rispe. Der Ertrag des Reißes ist bedeutend, in­dem sich die Aussaat wohl 30 lOOfä'ltig vermehrt. Der ein­geerntete Reis wird gedroschen, auf Mühlen von seinen Hülsen befreit und nun für den Handel, um Gährung zu verhüten, in der Sonne, oder über Feuer gedorrt.

In Ehina, Japan, den beiden Indien, einem großen Theile Afrikas ist er für Millionen Menschen das wichtigste Nahrungs­mittel. täglich finden wir ihn hier auf dem Tische der Armen und Reichen.

Der Reiß enthält von den Getreidesoll am meisten Stär­kemehl und am wenigsten Kleber. Er führt zwar dem Blut« viel Fett zu, steht aber den andern Getreidearten an Nahrhaf­tigkeit nach. Diesem ist es zuzuschreiben, daß die Menschen, bei denen er das Hauptnahrungsmittel ist, große Massen davon verzehren. Er ist leicht verdaulich, giebt aber wenig Kräfte und ist darum für Leute, die schwere Arbeit verrichten, keine geeig­nete Nahrung. Von den reißverschlingenden Hindus heißt es: Sie sind faul, feig und tückisch, jedem Despoten Unterthan und wieder jeden Augenblick bereit, auch den besten Herrn zu verra­then. Ihr ganzes Leben wird vom Verdauen in Anspruch ge­nommen. Jede Bewegung und Arbeit ist ihnen lästig, uner­träglich, und so sind sie genöthigt, zur Waffe des Schwachen, der Falschheit, zu greifen."

Bei der Zubereitung der Reißsuppe kann der Reiß nicht, wie der Gries, in der Fleischbrühe gekocht werden, sondern er muß, ehe er in diese kommt, im Wasser abgekocht sein, damit in demselben seine Zellen vollständig zersprengen, und er so ge­hörig quillt. Unter allen Getceidearlen verlangt der Reiß am meisten einen ergänzenden Zusatz von stickstoffhaltigen Stoffen als Milch und Bouillon. Reiß mit Butter gekocht wird nie eine kräftige Suppe geben.

2) Graupen. Diese werden meist aus Gerste, auch wohl aus Weizen und Spelz auf der Graupenmühle gefertigt, indem die Getreidekörner von der Hülse befreit werden. In Bezug auf die chemischen Bestandtheile und die Nahrhaftigkeit gilt dasselbe, was schon beim Getreide gesagt ist. Darnach sind auch die grobern Graupen nahrhafter, als die seinen. Warum?

3) Sago (Perlsago) kommt von der Sagopalme, deren

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