IV

Geschlechtes emporzuarbeiten, als die sie heute, von allen, die sie kennen, geachtet und anerkannt wird.

Ich habe selten mit tieferer Bewegung eine Schrift gelesen als die unserer Genossin! Mit bren­nenden Farben schildert sie die Not des Lebens, die Entbehrungen und moralischen Mißhandlungen, denen sie als armes Proletarierkind ausgesetzt war und die sie als proletarierin doppelt und bis auf die pefe zu kosten bekam.

Ihre Kindheit bringt sie in einem Raum zu, der die Bezeichnung menschlich nicht verdient, sie besitzt einen Vater, der ein Trinker ist und für seine Familie kein perz hat, sie hat eine Mutter, die zwar brav und fleißig ist, die den ganzen Tag sich ab­rackert und schuftet, um die Familie über Masser zu halten, die aber aus Sorge für die Existenz der Familie und infolge mangelnder Erziehung, allen geistigen Interessen nicht nur gleichgültig sondern feindlich gegenübersteht und kein Verständnis für das Streben ihrer Tochter hat, sich aus der menschen­unwürdigen Lage zu befreien, in die sie das Schick­sal warf.

Und diese Befreiung gelang ihr aus eigener Kraft, durch eisernen Fleiß und unermüdliche Selbst- ausbildung. Die Lücke ihrer sehr mangelhafter: Schul­bildung füllt sie in überraschender Meise aus. Die Bande der Kirche, in die sie in der Kindheit ge­schlagen war, zerreißt sie und wird Freidenkern:, die von monarchischer Ehrfurcht Erfüllte wird Republi­kanerin und des Lebens harte Not und Erfahrungen