theils verschenkt worden. 6000 Armenbesuche wurden von hier aus gemacht. Und noch einem anderen Liebeswerk dient Edinburgh-Castle; dort finden Dr. Barnardos Free Suppers .statt, an denen theilzunehmen es genügt, ein hungerndes, armes Kind zu sein. A Wonderful Feast, unter diesem Titel schildert Dr. Barnardo in der März-Nummer 1892 von Night and Day das grosse Free Supper am 6. Jänner dieses Jahres. 2000 Kinder jeden Alters, von denen viele an dem Tage noch nichts Warmes genossen haben mochten, harren in freudiger Aufregung des festlichen Mahles. Die meisten von ihnen sind nur dürftig gekleidet oder in Lumpen gehüllt. Welch Entzücken malt sich auf den blassen, ab­gezehrten Gesichtern beim Anblicke des heissen Thees, der Fülle Bäckerei und Butterbrode, die vor jedem Platze, letztere in einer mitnehmbaren Papierhülle, liegen. Wenn die Mittel irgend reichen, erhält noch jedes Kind ein Six- pence-Stück, um sich, wenn obdachlos, für die nächste Nacht ein Ruhelag-er schaffen zu können. Die Burschen des Labour Fdouse in sauberer, weisser Kleidung halten Ordnung und sorgen für die Bedienung. Am Schlüsse des Festes, wenn all die Kleinen und Grossen gesättigt sind und sich im fröhlichen Beisammensein ergötzt haben, wird eine Ansprache an sie gehalten, in der sie in warmer, herz­inniger Weise zum Guten ermahnt werden, und zuletzt folgt die trostbringende Frage:Wer von Euch ist so heimatlos und verlassen, dass er in unseren Schutz ein- treten möchte

Die Zutrittskarten zu diesen Frei-Mahlzeiten werden von Dr. Barnardos Helfern, wie sich seine Mitarbeiter nennen, schon einige Tage vorher an arme Strassenkinder vertheilt.

Ausser diesem grossen 'Weihna.chts-Free-Supp er finden in Edinburgh - Castle in jedem Winter noch mehrere kleinere Freimahlzeiten statt für 100200 Kinder. Auch arme Erwachsene werden hier von Zeit zu Zeit w T ährend der kalten Jahreszeit zu warmen Mahlzeiten eingeladen, wie denn überhaupt die Freimahlzeiten und der Ver­kauf billiger Speisen an Arme in grossem Umfang bei der unter Dr. Barnardos Leitung stehenden Armenpflege geübt werden.